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Archiv

Im Jahr 1962 gegründet, gab der Leipziger Synagogalchor unter der Leitung von Werner Sander am 12. und 15. Mai 1963 die ersten Konzerte in der Dresdner Synagoge Fiedlerstraße und in der Leipziger Kongresshalle (noch unter dem Namen „Der verstärkte Synagogenchor“). Unter dem Titel „Der jüdisch-liturgische Gesang im Wandel der Stilepochen“ erklangen Chorwerke aus dem 17. bis 20. Jahrhundert u. a. von Salomone Rossi, Salomon Sulzer, Samuel Naumbourg, Louis Lewandowski und Samuel Alman. Als Vorsänger fungierte der Westberliner Kantor Leo Roth (Tenor) neben der Sopranistin Eva-Maria Straussová und dem Bariton Peter Zacher, die Orgel spielte Herbert Schmidt von der Dresdner Musikhochschule. Dokumentiert werden die Konzerte durch überlieferte Programme.

 

Solcherlei Daten und Dokumente aus 60 Jahren Chorleben lassen sich nun mithilfe der Portale musiconn.performance und sachsen.digital, die beide von der Sächsischen Landesbibliothek ‒ Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) betreut werden, recherchieren, durchblättern und auswerten.

 

In das Aufführungsportal musiconn.performance wurden die Informationen aus allen in unserem Chorarchiv verfügbaren Materialien (Programme, Plakate, Ankündigungen, Anzeigen, Einladungen, Rezensionen) von ca. 800 Veranstaltungen nach bestimmten Kategorien (Orte, Anlässe, Mitwirkende, Veranstalter, Werktitel, Komponisten) eingetragen. Dank des Landesdigitalisierungsprogramms für Wissenschaft und Kultur des Freistaates Sachsen sachsen.digital konnten außerdem alle Programme, Plakate, Einladungen und Flyer, etwa 700 Objekte, digitalisiert werden. In den Einträgen der Veranstaltungen bei musiconn.performance werden beide Portale miteinander verknüpft, die Digitalisate lassen sich dort praktischerweise auch aufrufen, ergänzt durch Abbildungen der im Leipziger Stadtgeschichtlichen Museum vorhandenen Plakate.

Konzert in Zabrze (Polen), 3. Oktober 2008

Quelle: Archiv Leipziger Synagogalchor, http://digital.slub-dresden.de/id1796956937-2008100301

 

Das so entstandene digitale Chorarchiv des Leipziger Synagogalchores veranschaulicht die Bandbreite des jüdischen Repertoires und der Aufführungen in Gedenk- und Festveranstaltungen, Empfängen, musikalisch-literarischen Abenden, Gottesdiensten, Konzerten und außergewöhnlichen Projekten im In- und Ausland quer durch 60 Jahrzehnte auf beeindruckende und auch unterhaltsame Weise. So manches Plakat ist ein Schmuckstück der Gestaltungskunst, Namen von Sänger*innen und Auftrittsorten verschaffen Aha- und Achja-Effekte, Komponisten und ihre Werke werden aus der Schublade ans Licht geholt.

 

Das gesamte Projekt auf beiden Portalen bietet eine Forschungsgrundlage zur Darstellung der Pflege jüdischer Musik in der DDR sowie in Deutschland nach 1990. Wir laden herzlich zum Stöbern und Recherchieren ein!

 

Falls Sie historische Materialien über den Leipziger Synagogalchor oder über Werner Sander besitzen oder finden, über die wir noch nicht verfügen, wären wir über eine Information und im besten Fall eine Überlassung in unser Archiv dankbar.

 

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