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Samuel Lampel: Abendgebet für Schabbat

05. 10. 2024

Halle, Konzerthalle Ulrichskirche

mit Chasan Assaf Levitin (Bassbariton) und Anna-Victoria Baltrusch (Orgel)

 

Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen / Jüdisches Leben in Kunst und Kultur 2024

 

Samuel Lampel wirkte von 1914 bis 1938 als Kantor an der liberalen Großen Gemeindesynagoge in der Leipziger Gottschedstraße. 1928 veröffentlichte er im Verlag M. W. Kauffmann den Notenband "Kol Sch'muel [Die Stimme Samuels]", der 57 liturgische Kompositionen und Bearbeitungen für gemischten Chor, Kantor und Orgel enthält. Aus diesen Werken haben wir zusammen mit Chasan Assaf Levitin den für den Schabbat-Gottesdienst bestimmten Teil ausgewählt, 19 Stücke vom einleitenden "Mah tauwu" bis zum Ausgangslied "Adaun aulom", darunter das beschwingte Strophenlied "L'cho daudi" zum Empfang des Schabbats, dramatische Psalmvertonungen, einstimmige Gemeindegesänge und eindringliche Gebete. Lampels Werke betten sich auf dem traditionellen Ritus, wagen aber auch Ausbrüche in die Moderne, die von seiner kompositorischen Ambition und seinem musikalischen Können zeugen. Die Texte wurden im Original belassen, sie sind in der zeitgenössischen lokalen Form des aschkenasischen Hebräisch zu hören. Assaf Levitin, Chasan der Hamburger Reformsynagoge, hat den umfangreichen Kantorenpart übernommen. Die Sauer-Orgel der Ulrichskirche spielt Anna-Victoria Baltrusch, Professorin an der Evangelischen Hoschschule für Kirchenmusik Halle, Organistin der Ulrichskirche und der Universität Halle. Über ein von der Firma Sauer eingerichtetes Instrument verfügte einst auch Lampels Wirkungsstätte, die Synagoge in der Leipziger Gottschedstraße, zerstört im November 1938. Samuel Lampel hat die Schoah nicht überlebt, 1942 wurde er "gen Osten" deportiert.